Matomo: Das vielleicht beste Web Analytics Tool

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Warum brauche ich überhaupt ein Web Analytics Tool?

Winston Churchill sagte einmal: "To improve is to change; to perfect is to change often." Um Informationen und Daten als Basis für einen "Change" zu sammeln und auszuwerten, benötigen wir die passende technische Unterstützung. Web-basierter Content lässt sich einfach mit sogenannten Analytics-Tools messen. Es nicht zu tun, wäre eine verpasste Chance. Es gibt einige Tools, die das ermöglichen. Hier eine kurze Übersicht der häufigsten Tools gefolgt von einer detailierten Betrachtung meines persönlichen Favoriten.

Überblick: Web Analytics Tools

Während Matomo aus meiner Sicht das beste Web Analytics Tool ist, gibt es natürlich Alternativen auf dem Markt. Hier ein kurzer Überblick über einige andere bekannte Tools:

  1. Google Analytics : Der Marktführer, bekannt für seine umfangreichen Funktionen und die Integration mit anderen Google-Diensten. Allerdings gibt es Bedenken bezüglich Datenschutz und Datenhoheit.
  2. Piwik PRO: Eine kommerzielle Alternative zu Matomo mit ähnlichen Funktionen und einem Fokus auf Datenschutz. Bietet sowohl Cloud- als auch On-Premise-Lösungen.
  3. Fathom Analytics: Ein einfaches, datenschutzfreundliches Tool, das sich auf die wichtigsten Metriken konzentriert. Ideal für Nutzer, die eine unkomplizierte Lösung suchen.
  4. Adobe Analytics: Teil der Adobe Experience Cloud, bietet fortgeschrittene Analysemöglichkeiten für Unternehmen mit komplexen Anforderungen.
  5. Mixpanel: Fokussiert auf Benutzerverhalten und Event-Tracking, besonders nützlich für App- und Produktanalysen. Das einzige der genannten, welches ich persönlich nicht kenne.

Jedes dieser Tools hat seine Stärken und eignet sich für unterschiedliche Anforderungen. Matomo bietet meiner Meinung nach die beste Kombination aus Funktionsumfang, Datenschutz und Flexibilität für die meisten Anwendungsfälle.

Warum Matomo?

Google Analytics war früher einfach und zugänglich und eine super Lösung, die immer noch extrem weit verbreitet is. Aber spätestens seit der Version GA4 ist es viel zu kompliziert geworden. Schliesslich soll das Tool nicht nur für Tech- und Data-Nerds sein, sondern KMUs dabei unterstützen, ihren Webauftritt zu verbessern. Matomo hat diese Einfachheit beibehalten und die wichtigsten Datenschutz und Analyseanforderungen auch glelich. Doch die komplette Transparenz wie folgt beschrieben machen seine Stärke aus:

Volle Kontrolle der Daten

Ein entscheidendes Argument für Matomo ist die volle Kontrolle über die Daten. Im Gegensatz zu Google Analytics oder Adobe Analytics, bei dem man keinen Zugriff auf die operative Datenbank hat, bietet Matomo die Möglichkeit, eigenständige Visualisierungen und Auswertungen zu gestalten. Dies ist besonders wertvoll für Nutzer mit hohen Ansprüchen im Datenkontext.

Matomo kann zudem in Auswertungen eingebunden werden, die nichts mit Webtraffic-Analyse per se zu tun haben. Die Kreativität ist hier unbegrenzt. Bei Matomo erhalten Sie Zugriff auf die Datenbank des Tools und können eigene Auswertungen gestalten sowie alle Verarbeitungen nachvollziehen. Ich zusätzlich zu Analysen beispielsweise:

Volle Kontrolle über den Code

Andere Tools bieten keinen solchen direkten Zugriff (teilweise kann man bei anderen Tools Daten zwar exportieren, aber nicht direkt auf die Datenbank zugreifen), und da viele andere nur als Cloud-Lösung verfügbar sind, weiss man auch nicht genau, was mit den Daten passiert. Matomo hingegen bietet sowohl eine On-Premise- als auch eine Cloud-Lösung, die mehr Transparenz bietet. Klar, eine On-Premise-Lösung erfordert etwas mehr technisches Know-how für die Installation. Daher habe ich im zweiten Teil dieses Blogs auch eine Anleitung für die Installation angehängt.

Matomo ist kostenlos und Open Source. Es gibt also die Möglichkeit, jede Tracking-Aktion nachzuvollziehen. Gerade bei hochregulierten Firmen (Banken, Versicherungen) ist das relevant.

Zusätzlich ermöglicht das kostenlose und On-Premise-Setup, dass man verschiedene Matomo-Instanzen aufbaut. Vielleicht eine für den Public- bzw. anonymen Bereich und eine getrennte für einen authentifizierten Bereich. Das erhöht die Sicherheit, da kein Schadcode über den anonymen Bereich eingeschleust und im heikleren Bereich, wie einer E-Banking-Applikation, ausgeführt werden kann. Dementsprechend gibt es auch keine Speicherlimits, da man die Instanz je nach Bedarf ausrüsten bzw. nachrüsten kann.

Zu beachtende Aspekte bei Matomo

Während Matomo viele Vorteile bietet, gibt es auch einige Punkte, die man beachten sollte:

  1. Begrenzter Support für die kostenlose Version: Matomo bietet eine aktive Community, die bei Fragen und Problemen oft hilfreich ist. Allerdings gibt es für die kostenlose Open-Source-Version keinen offiziellen Support. Es gibt jedoch viele Experten, die bei grösseren Unternehmen Hilfe leisten.
  2. Geringere Verbreitung: Im Vergleich zu Google Analytics ist Matomo weniger weit verbreitet. Allerdings wächst die Matomo-Community stetig, und die verfügbaren Ressourcen nehmen zu.

Diese Aspekte sollten Sie bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen. Für die meisten Anwender, insbesondere jene, die Wert auf Datenkontrolle und Privatsphäre legen, überwiegen jedoch die Vorteile von Matomo deutlich.

Wie kann ich Matomo verwenden?

A: Die absolut einfachste Variante ist, Matomo via Cloud zu verwenden. Matomo Cloud bietet eine 3-wöchige, kostenlose Testversion. Danach kostest es ab 21 CHF pro Monat.

B: Etwas anspruchsvoller, aber für technisch versierte Anwender immer noch einfach, ist die Installation via Docker Compose. - Hierzu empfiehlt es sich, eine Virtuelle Maschine (VM) bei einem kommerziellen Anbieter zu beziehen. Persönlich bevorzuge ich DigitalOcean. - Die einfachste Variante mit 10GB Speicher, 512MB RAM und 1 CPU kostet 4$ pro Monat und genügt für dieses Vorhaben.

5 Schritte zu Matomo on Premise

  1. Nach dem Erstellen loggt man sich in die VM ein (ssh root@IP der VM) und folgt der Installation, wie hier beschrieben. (Die Anleitung beschreibt die Installation zweistufig: zuerst Docker, dann Docker Compose.)
  2. Ich habe eine einfache docker-compose.yml erstellt, um Matomo On-Premise laufen zu lassen: Hier ein funktionierendes Matomo Docker-Compose Beispiel herunterladen
  3. Danach führt man den Docker Compose-Befehl (wie im Tutorial beschrieben) aus und loggt sich via Browser in das Startup-Menü von Matomo ein.
  4. Dort wird man schrittweise via GUI durch die Installation geführt.
  5. Schliesslich muss man noch den Tracking-Code auf der Website installieren, die man analysieren möchte, und voila.

Fazit

Ich empfehle allen, die gerne volle Kontrolle über die gesammelten Web-Traffic-Daten haben möchten und/oder künftig ambitionierte Daten- und Analytics-Vorhaben umsetzen möchten, mit Matomo zu arbeiten. Die kurze Anleitung in diesem Blog ermöglicht es sogar, Matomo fast ohne Kosten auszuprobieren. Bei Fragen könnt ihr mich kontaktieren.